Dieses Fachseminar in Kooperation mit dem Bundesverband Spannbeton-Fertigdecken e.V. beschäftigte sich am 12. Mai 2022 mit dem Status Quo in der Betonwirtschaft und der Zementindustrie, fragte nach den Rezepten für die Baustoffe von morgen und zeigte eine Reihe von Lösungswegen auf, wie es in den kommenden Jahren weitergehen kann.
Die 121 Teilnehmer:innen konnten in der Einführung von Dr. Stefan Seyffert (Bundesverband Spannbeton-Fertigdecken e. V.) die wachsende Bedeutung von RC Beton in der Bauwirtschaft feststellen. Für Spannbeton ist der europaweiten Einsatz von RC-Beton ist dies allein in Deutschland nicht zugelassen.
Sabine Djahanschah (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) beschieb die "Wege zur Kreislaufwirtschaft – die Erfordernisse für den Gebäudesektor" und hob u. a. die Bedeutung von Effizienz, Konsistenz und Suffizienz hervor. Sehr überzeugend erläuterte Sie die Zusammenhänge und Auswirkungen des Nachhaltigen Bauens von der Planung über die Errichtung, Betrieb bis zum späteren Rückbau.
Lasse Sirmais (Baustoffingenieure HMP & QSI GmbH) hatte die Details und die technischen Zusammenhänge unter dem Titel "Beton – Nachhaltiges Bauen – Schwerpunkt R-Beton" übersichtlich vorgestellt. Sein Statement, dass der Einsatz von R-Beton im allgemeinen Hochbau ohne Probleme möglich ist, beruhigte die Experten. Aber: es seien „mehr Impulse aus der Politik nötig“.
Bemerkenswert war im Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Christian Glock (TU Kaiserslautern) zu "SeRaMCo: nützliche Baustoffe aus Baustellenabfällen" die Kreativität der dort beteiligten Studierenden aus fünf Nationen, deren Konzepte von Salzbeton zur Küstensicherung über Schaumbeton bis zu Energiebänken mit Pelletier-Elementen und LED-Lichtstreifen reichten. Die Hemmnisse in der Umsetzung lägen jedoch häufig in genehmigungsrechtlichen Problemen sowie in den zum Recyclingaufwand gegenüber immer noch niedrigen Rohstoffpreisen.
Dominik Campanella (Concular) überzeugte als preisgekrönter Start-Up mit seinem Vortrag "So kann es gehen: Ein Praxisbericht zu Circular Economy in der Baubranche". Nach den Startjahren initiiert Campanella nun ein Circularity Partner Programm zur Gewinnung eines größeren Netzwerkes. Aus seiner Sicht fehle es noch an einem ordnungsrechtlichen Rahmen für kreislauffähige Neubauten und mahnte, nicht nur das Downcycling, sondern hochwertiges Recycling und Upcycling zu fördern.
Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und ist in der Mediathek des IKzB einsehbar.